das erste Wiedersehen auf Norderney

Wir hatten echt wahnsinniges Glück und es war genau die richtige Entscheidung den langen Weg bis nach Helgoland in einem Stück zu fahren.

Schon am nächsten Tag ist der Wind nämlich zurück und hält uns für 4 ganze Tage auf der einzigen deutschen Hochseeinsel in seinem Bann.

 

Aber das ist gar nicht schlimm, denn wir sind gerne auf Helgoland, genießen den geschützten Hafen (obwohl es selbst in dem echt schaukelt), gehen über die Insel spazieren, bewundern die Basstölpel, gehen shoppen, essen, machen es uns im Boot gemütlich und kommen gaaaanz laaangsam wieder in Deutschland an.

 

Nach den +/- 5 Monaten in Schweden und Finnland ist es mit am schwierigsten sich wieder an die deutschen Corona Regeln zu gewöhnen. Außerdem sprechen wir (zumindest im Hafen) pauschal alle Leute erst einmal auf englisch an. Es gibt schlimmeres...

Ansonsten ist das deutsche Essen ist besser, als wir es in Erinnerung hatten, das Bier schön herb und die Preise ... die sind auf Helgoland ja eh gut und uns wird bewusst, wie teuer Lebensmittel in Schweden wirklich sind.

Hier zahlen wir im Restaurant 40 Euro für 3 Essen inkl. Getränke, in Schweden hätten die 40 Euro ziemlich genau für eine Person gereicht ;-).

 

Wie die letzten Wochen halten wir das Wetter genau im Auge und am 28.08. geht es dann morgens weiter nach Norderney. Nach den letzten Tagen mit 25 - 35 Knoten Wind ist das der Tag, den wir uns in Abstimmung mit den Gezeiten und Strömungen vor Helgoland und Norderney zur Überfahrt ausgesucht haben bevor der Wind wieder soweit abnehmen wird, dass wir keinen Druck mehr im Segel hätten und von der noch stehenden Welle durchgeschaukelt würden.

 

Also brechen wir an dem Samstag auf, bei 20 Knoten konstantem Wind von schräg achtern und einer Well die mit 1,8 m im Schnitt angesagt ist. 

Der Wind ist fast etwas zu wenig, als wir nur mit voller Fock vorm Wind nach Norderney übersetzten. Das Groß wollen wir nicht hissen, um bei der doch echt hohen Welle nicht zum Reffen oder Bergen des Segels an den Mast zu müssen. Auch wenn das Schiff die Fahrt ohne Probleme meistern wird, gehen wir hier lieber auf Nummer Sicher. Die Welle kommt zum Glück wie der Wind von hinten, sodass Wind und Welle nicht miteinander kämpfen sondern uns mit konstanter Kraft rüber nach Norderney schieben. Trotzdem ist es ein ordentlicher Ritt.

Mit Konstanter 1,8 Meter Welle und ein paar Krachern von gefühlt auch guten 3 Metern segeln wir die 47 nm in 8,5 h rüber nach NEY.

 

Das Schiff bereitet uns zum Glück, wie schon die letzten 5 Monate, keinerlei Sorgen. Alles läuft super. Tigger segelt gut, fährt entspannt die Wellen hinunter und gibt uns ein sicheres Gefühl. Uns geht es zum Glück auch gut! Trotz der Hochsee-Bedingungen fühlen wir uns fit und sicher nur Marie erwischt es dann doch noch mit ein bisschen Seekrankheit. Aber auch das gehört nun einmal dazu. Und nach großer Übelkeit ist schnell auch ein großes Strahlen zurück in ihrem Gesicht.

 

Am späten Nachmittag erreichen wir mega pünktlich zum Hochwasser Norderney den Hafen und kommen somit ohne Probleme durch das Dovetief und dann zwischen Norderney und Juist auf die Wattseite der Insel und in den vertrauten Hafen. 

Danke an dieser Stelle noch einmal an unsere Land Crew für die emotionale Unterstützung, die guten Tipps und die Verfolgung via AIS während der Fahrt!

 

Und dann ist es so weit ... das erste Wiedersehen!!! Meine Mama empfängt uns auf dem Steg und es fühlt sich so schön an, sie nach 5 Monaten wieder in die Arme nehmen zu können!