da sind wir wieder ...

 

Am 9.09. ist es dann so weit, wir verlassen endgültig die Nordsee und kommen nach 46 nm und 9 h über die Schleuse Kornwerderzand ins Ijsselmeer, Tiggers Heimatgewässer.

Das Ijsselmeer zeigt sich von seiner ruhigen Seite und wir steuern Medemblick an. Wir haben uns noch zwei unserer Lieblingsziele im Ijsselmeer ausgesucht, bevor wir nach Stavoren in unseren Heimathafen fahren. Von Medemblick geht es am 11.09. weiter nach Enkhuizen (11 nm, 2,5 h) wo wir meinen Bruder Max mit Luise, Elsa und Karlotta treffen. Die Mädels spielen, als hätten sie sich erst gestern das letzte Mal gesehen und wir essen leckere holländische Bitterballen unterm Bimini, was zur Abwechslung mal vor Regen und nicht vor der Sonne schützen muss, schlendern durch die Stadt, essen, quatschen und genießen das Wiedersehen und die gemeinsame Zeit.

Selbst in diesen letzten Tagen auf dem Ijsselmeer lernen wir noch nette ganz neue Menschen kennen und auch Philipp, der ja schon den Start der Reise mitgemacht hat, kommt uns entgegengefahren und begleitet uns mit dem "alten Schweden" die letzten Meilen in den Heimathafen.

 

Am 12.09. fahren wir dann, alle Gastlandfahnen gehisst, endgültig die letzten Seemeilen des Jahres. Es sind ziemlich genau 13 und sie bringen uns von Enkhuizen nach Satvoren, durch die uns so bekannte Schleuse in unseren Heimathafen im Kanal.

Da sind wir wieder ...

  

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das erste Wiedersehen auf Norderney

Wir hatten echt wahnsinniges Glück und es war genau die richtige Entscheidung den langen Weg bis nach Helgoland in einem Stück zu fahren.

Schon am nächsten Tag ist der Wind nämlich zurück und hält uns für 4 ganze Tage auf der einzigen deutschen Hochseeinsel in seinem Bann.

 

Aber das ist gar nicht schlimm, denn wir sind gerne auf Helgoland, genießen den geschützten Hafen (obwohl es selbst in dem echt schaukelt), gehen über die Insel spazieren, bewundern die Basstölpel, gehen shoppen, essen, machen es uns im Boot gemütlich und kommen gaaaanz laaangsam wieder in Deutschland an.

 

Nach den +/- 5 Monaten in Schweden und Finnland ist es mit am schwierigsten sich wieder an die deutschen Corona Regeln zu gewöhnen. Außerdem sprechen wir (zumindest im Hafen) pauschal alle Leute erst einmal auf englisch an. Es gibt schlimmeres...

Ansonsten ist das deutsche Essen ist besser, als wir es in Erinnerung hatten, das Bier schön herb und die Preise ... die sind auf Helgoland ja eh gut und uns wird bewusst, wie teuer Lebensmittel in Schweden wirklich sind.

Hier zahlen wir im Restaurant 40 Euro für 3 Essen inkl. Getränke, in Schweden hätten die 40 Euro ziemlich genau für eine Person gereicht ;-).

 

Wie die letzten Wochen halten wir das Wetter genau im Auge und am 28.08. geht es dann morgens weiter nach Norderney. Nach den letzten Tagen mit 25 - 35 Knoten Wind ist das der Tag, den wir uns in Abstimmung mit den Gezeiten und Strömungen vor Helgoland und Norderney zur Überfahrt ausgesucht haben bevor der Wind wieder soweit abnehmen wird, dass wir keinen Druck mehr im Segel hätten und von der noch stehenden Welle durchgeschaukelt würden.

 

Also brechen wir an dem Samstag auf, bei 20 Knoten konstantem Wind von schräg achtern und einer Well die mit 1,8 m im Schnitt angesagt ist. 

Der Wind ist fast etwas zu wenig, als wir nur mit voller Fock vorm Wind nach Norderney übersetzten. Das Groß wollen wir nicht hissen, um bei der doch echt hohen Welle nicht zum Reffen oder Bergen des Segels an den Mast zu müssen. Auch wenn das Schiff die Fahrt ohne Probleme meistern wird, gehen wir hier lieber auf Nummer Sicher. Die Welle kommt zum Glück wie der Wind von hinten, sodass Wind und Welle nicht miteinander kämpfen sondern uns mit konstanter Kraft rüber nach Norderney schieben. Trotzdem ist es ein ordentlicher Ritt.

Mit Konstanter 1,8 Meter Welle und ein paar Krachern von gefühlt auch guten 3 Metern segeln wir die 47 nm in 8,5 h rüber nach NEY.

 

Das Schiff bereitet uns zum Glück, wie schon die letzten 5 Monate, keinerlei Sorgen. Alles läuft super. Tigger segelt gut, fährt entspannt die Wellen hinunter und gibt uns ein sicheres Gefühl. Uns geht es zum Glück auch gut! Trotz der Hochsee-Bedingungen fühlen wir uns fit und sicher nur Marie erwischt es dann doch noch mit ein bisschen Seekrankheit. Aber auch das gehört nun einmal dazu. Und nach großer Übelkeit ist schnell auch ein großes Strahlen zurück in ihrem Gesicht.

 

Am späten Nachmittag erreichen wir mega pünktlich zum Hochwasser Norderney den Hafen und kommen somit ohne Probleme durch das Dovetief und dann zwischen Norderney und Juist auf die Wattseite der Insel und in den vertrauten Hafen. 

Danke an dieser Stelle noch einmal an unsere Land Crew für die emotionale Unterstützung, die guten Tipps und die Verfolgung via AIS während der Fahrt!

 

Und dann ist es so weit ... das erste Wiedersehen!!! Meine Mama empfängt uns auf dem Steg und es fühlt sich so schön an, sie nach 5 Monaten wieder in die Arme nehmen zu können! 

 

Dänemark + Deutschland

Der Wind lässt etwas nach und es scheint, als würde sich bald ein etwas konstanteres, ruhiges Wetterfenster mit Ost, Nord-Ost Wind einstellen.  Wir sind hin und her gerissen welche unserer verbleibenden 2 Optionen wir ziehen sollen. Also segeln wir erstmal bei wunderschönem 15-18-Knoten-Wind 34 nm in 6,5 h rüber nach Skagen (Dänemark). 

Von hieraus können wir dann noch immer überlegen, ob wir nach Süden und dann durch den Fjord wollen oder doch nach Norden, um Skagen zu umrunden.

 

 

Wer uns kennt wusste allerdings jetzt schon, wie die Geschichte ausgehen würde.

 

Am 22.08. brechen wir im Nachmittag auf ... nach Norden, um Skagen zu umrunden und den Seeweg zu wählen um die Ostsee gegen die Nordsee zu tauschen.

Das Wetter ist wie angekündigt mild und wir starten auf unseren längsten Törn der ganzen Reise. Wir haben uns unterschiedliche Häfen ausgesucht, die wir auf dem Weg nach Helgoland anlaufen könnten. Aber, wenn machbar, wollen wir gerne bis Helgoland in einem Rutsch durchsegeln. Der nächste Starkwind ist nämlich schon wieder im Anmarsch.

 

Auch wenn das mit dem Segeln zeitweise wegen etwas zu wenig Wind leider nicht ganz klappt, bleiben wir für ganze 53 h und 282 nm unterwegs und schaffen die Passage von Skagen (Dänemark) nach Helgoland (Deutschland) an einem Stück.

 

 

Wir erreichen Helgoland am 24.08. abends, gegen halb neun in der Dämmerung, nach zwei ruhigen Tagen und einer ruhigen und einer etwas schaukeligen Nacht auf der Nordsee.

 

Wow und Welcome Back Nordsee und Deutschland! 

 

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Schwedens westliche Schären

Wir verlassen Göteborg nach 3 Nächten um in die westlichen Schären Schwedens einzutauchen. Die Felsen und Inseln erscheinen uns hier schroffer als an der Ostküste und der Eindruck des Wetters der letzten Tage bleibt und passt zur Natur und Umgebung.

Es ist ein stetiger Wechsel zwischen strahlend blauem Himmel, Sonne, Regen und viel, viel Wind!

Die Umgebung ist ein Wechselspiel von massiven, wunderschön gemusterten und bewachsenen Felsen und aus dem Wasser auftauchenden Steinen und fast südländisch wirkenden, idyllischen verträumten Städtchen, die sich im Windschatten zwischen den Felsen tummeln.

 

Die Schären, Häfen und Buchten sind wunderschön, dennoch starten wir mit der konkreteren Planung der Weiterfahrt und des Rückwegs.

 

Für diesen gibt es 1. die Option zwischen Schweden und Dänemark wieder in den Süden zu fahren um bei Kiel in den Nord-Ostsee-Kanal und so zurück in die Nordsee zu kommen. Alternativ gibt es 2. die Option durch den Limfjord, der im oberen drittel durch Dänemark von Ost nach West führt, von der Ostsee in die Nordsee zu fahren oder 3. rund Skagen von der Ostsee in die Nordsee zu gelangen. 3. würde bedeuten oben um Dänemarks Küste zu fahren und auf See die Grenze von Ost-und Nordsee zu passieren.

 

Allen, denen wir von unseren Optionen erzählen raten uns von der 3. ab.

"Zu ruppig, da kann es echt kabbelig werden, die Strömungen sind nicht ohne ... ."

 

Nun ist für uns die Nord-Ostsee-Kanal Option (also 1.) eigentlich keine wirkliche Option mehr, da wir den Kanal schon oft gefahren sind und wir zudem befürchten, bei möglichem Westwind nicht aus Cuxhaven auf die Nordsee raus zu kommen. Die Stelle kennen wir nämlich und die kann auch echt ruppig und kabbelig werden. So bleiben in unseren Köpfen die Optionen 2. und 3. stehen.

 

Wir genießen also die Tage und Nächte in den westlichen Schären in Vrangö (12 nm 2,5 h), Marstrand (21 nm, 4 h), in einer Bucht bei Kälkerön (16 nm, 3,5 h), und einer weiteren Bucht bei Utkäften (17 nm, 3,5 h) und beobachten weiter die Entwicklung des Wetters. 

 

Vänern See - Trollhättan Kanal - Göteborg

Das Wasser in den Seen ist übrigens total klar und schön. Allerdings ist das Wetter leider zu unseren See-Zeiten nicht so gut, sodass das Baden leider etwas zu kurz kommt. Aber wir wollen uns auf keinen Fall beschweren. Viel besser als wir es hatten, hätte das Wetter nicht sein können. Dennoch haben wir zum ersten Mal das Gefühl, dass die längsten und wärmsten Tage vorbei sind. 

 

Den Vänern See und den Trollhättan Kanal durchqueren wir auf der Route:

 

Sjötorp - Mariestad (14 nm, 3 h) 

Mariestad - Hörvikens (24 nm, 4 h) 

Hörvikens - Dalbergsa (20 nm, 4 h) 

Dalbergsa - Spikön (24 nm, 6 h) (Trollhättan Kanal)

Spikön - Kungälv (30 nm, 7,5 h) (Trollhättan Kanal)

Kungälv - Göteborg (10 nm, 3,5 h)

 

Dieser Abschnitt des Kanals gehört auf jeden Fall zu den industriell geprägten, beeindruckt aber um so mehr durch die wahnsinnig hohen Schleusen, die auch schon im Video zu sehen waren.

Hier geht es teilweise bis zu 8 Meter in die Tiefe und die Umgebung erinnert eher an die Schweiz als an das Schweden, das wir an der Ostküste kennengelernt haben. 

 

Die Häfen und Anleger sind klein aber total gemütlich und schön gemacht und wir genießen die Tage mal wieder in sehr netter Gesellschaft einer deutschen Familie, die wir unterwegs kennengelernt haben.

 

 

Als wir am 13.08. in Göteborg ankommen, sind wir direkt wieder mitten im Großstadtfeeling. Der Hafen an der Oper ist fußläufig nur wenige Minuten vom Zentrum entfernt und wir laufen direkt los in die Stadt. Hier lassen wir uns berieseln von Straßenmusik, Restaurants und Cafés, Geschäften und mal wieder wahnsinnig vielen Menschen, Fahrzeugen und Geräuschen, an die wir uns mal wieder gewöhnen müssen.

 

Diese Mal geht das aber zum Glück schon besser als in Stockholm und wir lassen uns von Göteborg inspirieren und nutzen die Vorteile der Stadt für uns!

Ich genieße den Sushi Laden unweit des Hafens und nutze den Take away Service und Tim gönnt sich sein ganz persönliches Souvenir der Reise.

 

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