Schleusen, Schleusen, Schleusen

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Göta Kanal. Am 24.07. segeln wir die letzten 20 nm von Arkösund bis zum Eingang in den Kanal. Hier zahlen wir die stattliche Kanal Gebühr und kommen kurz vor Feierabend mit der letzten Schleusung "Bergauf" die erste Schleuse hoch bis nach Mem, unserem ersten Hafen im Göta Kanal. 

 

Das Schleusen an sich ist uns ja aus Holland gut bekannt aber diese Treppen haben es echt in sich! Wir sind ganz schön platt nach den ersten Tagen. Zu dem anstrengenden Bergauflaufen und Leinenschleppen kommt glaube ich hinzu, dass wir ewig langsam (im Schnitt mit knapp 2 Knoten) und auf dem teilweise sehr engen Kanal unterwegs sind. Auch das ist ganz neu, verlangt viel Aufmerksamkeit und macht irgendwie erst einmal müde.

 

Aber nach ein paar Tagen haben wir uns gut eingegroovt und unseren Rhythmus gefunden: Früh aufstehen und bei der ersten Schleusung dabei sein und dann in der Gruppe treiben lassen. Man schleust nämlich oft eine ganze Zeit mit den gleichen Schiffen im Trüppchen und so haben wir auch hier ein paar nette Menschen und schöne Schiffe kennengelernt.

 

In Summe schleusen wir im Göta und Trollhätte Kanal ganze 64 Schleusen und machen 102 nm Strecke und 183 Höhenmeter. 91,5 rauf und dann 91,5 wieder runter auf Null. Einen ganze Menge und man kann sich gut vorstellen, warum der Göta Kanal auch "Scheidungs Kanal" genannt wird. Es gibt einfach viele stressige Situationen in denen schnell gehandelt werden und die Kommunikation einfach gut klappen muss. Und wenn es dann bei den ersten 10 Schleusen nicht so gut läuft ... .

 

Wir finden es aber zum Glück ganz spannend unterschiedliche Techniken beim Schleusen auszutesten und sind, was unser Zusammenspiel angeht optimistisch!

 

Im Video nehmen wir euch jetzt im Zeitraffer (mit 20-facher Geschwindigkeit) zwei Schleusenkammern mit rauf und eine mit runter, das sollte reichen um einen Eindruck davon zu bekommen wie es ist, 64 Schleusen zu fahren ... .