Nach ein paar Tagen geht es weiter in die Ålands hinein. Wir entscheiden uns in Richtung Süd-Osten zu gehen um von dort das gefühlt unendlich große Gebiet mit den knapp 7.000 Inseln (von denen nur ca. 60 mit insgesamt 30.000 Einwohnern bewohnt sind) zu entdecken.
Es ist beeindruckend, wie die Einheimischen hier durch die Buchten düsen und den Eindruck vermitteln, dass sie sich hier auskennen.
Für uns ist es unglaublich schwer den Überblick zu behalten, denn sobald man sich die digitalen Karten in einer anderen Zoom-Stufe anschaut, sieht wieder alles anders aus (siehe Video). Es gibt nur bedingt betonntes Fahrwasser und so hangeln wir uns teilweise regelrecht an den Felsen entlang bzw. zwischen diesen hindurch.
Der rote Pfeil sind wir - gelb = Land - blau = flaches Wasser - weiß = tiefes Wasser
Unsere Route sieht dabei so aus:
26.06. Rödhamn – Degerby (10 nm, 2,5 Sunden)
27.06. Degerby – Bucht südlich von Sälsö (6 nm, 2 Stunden)
28.06. Sälsö – östlich von Ängö (10 nm, 4 Studen)
29.06. Ängö – Sandvik (14 nm, 5 Stunden)
01.07. Sandvik – Jurmo im Süden (Finnland) (25 nm, 7 Stunden)
02.07. Jurmo – Björkö (Finnland) (14 nm, 4,5 Stunden)
04.07. Björkö – Turku (Finnland) (42 nm, 8 Stunden)
06.07. Turku – Seili (Finnland) (24 nm, 5,5 Stunden)
07.07. Seili – Själö (Finnland) (12 nm, 3 Stunden)
08.07. Själö (Finnland) – Jurmo im Norden (Åland) (27 nm, 6 Stunden)
09.07. Jurmo – Östra Simskäla (28 nm, 6 Stunden)
10.07. Östra Simskäla – Vardö (Kletterpark) (10 nm, 2,5 Stunden)
11.07. Vardö – Kastelholm (22 nm, 5 Stunden)
13.07. Kastelholmn – Mariehamn (13 nm, 3 Stunden)
14.07. Mariehamn – Arholma (Schweden) (37 nm, 9 Stunden)
Im Gegensatz zu den schwedischen Scheren empfinden wir die Ålands als noch viel gigantischer. Die Buchten scheinen größer zu sein, das Wasser tiefer und die Felsen schroffer, die Inseln dünner besiedelt und auch die Vegetation ist irgendwie ursprünglicher. In dieser präsenten Umgebung werden die Menschen und Boote immer kleiner.
Auch wenn nach Midsommar die eigentliche Hochsaison beginnt haben wir in den Ålands nur selten das Gefühl, das es voll ist.
Åland hat aber auch "nur" eine Bevölkerungsdichte von 19,2 Einwohner pro km². Deutschland, im Vergleich dazu, hat eine Bevölkerungsdichte von 233 Einwohner pro km². Unglaublich!
Wir fangen an uns treiben zu lassen. Zum einen, weil wir ein wenig überfordert sind mit dem Angebot an Wegen und Buchten, zum anderen, weil der Wind uns leider keine Richtung mehr vorgibt. Es ist oft schwachwindig und somit relativ egal, wohin man fährt, weil der Wind am Tag meist mindestens einmal aus jeder Himmelsrichtung kommt und einfach völlig unbeständig ist.
Aber das macht nichts. Wir genießen die Natur, die nette Gesellschaft von zwei der deutschen Crews, die noch ein Stück in die gleiche Richtung wie wir fahren und das Gefühl, Zeit zu haben.
