Hanö

Wind und Wetter sind günstig, so fahren wir am Mittwoch direkt weiter nach Hanö.

 

Die Fahrt ist gekennzeichnet von einer hohen und langen Welle, die uns zum Glück nichts mehr ausmacht. Auch Marie ist die ganze Fahrt, 6,5 Stunden (34 nm) bei uns oben und ich habe das Gefühl, dass wir alle ein bisschen mehr in unserem Abenteuer ankommen. Ein plötzlicher Winddreher von ganzen 160° und aufkommender See Nebel sorgen zwar für kurze Irritation aber wir bergen schnell den Gennaker und halten dann zu 3 Ausschau nach Schiffen und Land im Nebel. Es ist unglaublich, wie schnell sich die Wetterverhältnisse manchmal ändern können.

 

10 Minuten bevor unser Plotter uns sagt, dass wir eigentlich am Ziel ankommen sollten, tut sich plötzlich aus dem Nebel, ziemlich nah vor uns, Hanö auf. Zuerst sehen wir nur ein paar weiße Schatten aber nach und nach erkennen wir die Häuser am Rand der Insel.

Ein paar Sekunden später lichtet sich der Nebel und wir laufen bei wieder fast blauem Himmel in den kleinen Hafen ein. Der Hafen in Hanö ist Idylle Pur! Wir essen an einem der zahlreichen, liebevoll eingerichteten Plätze zu Abend.

Butterbrot - draußen - zwischen roten Holzhäusern - Mega!

 

Am nächsten Tag machen wir eine lange Wanderung über die halbe Insel. Nur der direkte Teil hinter dem Hafen ist nämlich bebaut, der Rest (also gefühlt 3/4 der Insel) ist ein riesiges Naturschutzgebiet. Auch hier eröffnet sich eine unglaubliche Natur. Unendlich viele, mit Moos bewachsene Steine, dicht wachsende Hainbuchen und andere Bäume, weicher Waldboden, eine Schlange (!) und sogar das frei auf der Insel lebende Damwild begegnet uns. 

 

Zurück am Hafen kommt gerade die Fähre an, die mehrmals am Tag mit wahnsinnigem Tempo in den Hafen rast, einen 180° Turn macht und dann ganz sanft an der gut gefenderten Kaimauer anlegt. Und dann geht es los: Gefühlt halb Hanö kommt zu Hafen gelaufen, schnappt sich die dort geparkten, privaten Karren und lädt von der Fähre vom Kühlschrank über den Wocheneinkauf bis zu den neuen Gardinen und Rollos alles ab und auf die Karren drauf, was man so braucht.

Wie die Lemminge laufen dann alle mit den Karren, oder besonders lustig ein älterer Herr mit seinem Quad, wieder nach Hause. So geht das also, wenn man auf einer Insel wohnt.